Posts mit dem Label Episches werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Episches werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 29. Oktober 2016

Hacking



Die drei Runner erreichten das Außenschott. Aus dem verdammten Schiff gingen keine Funksignale rein oder raus, also konnten sie Katsu nicht erreichen der sie abholen sollte.
Das Problem an Schiffen im Trockendock war, dass nicht jeder Ausgang der im Wasser als Ausgang fungiert hätte, es in dieser Situation auch tat. 

Das grundlegende Problem war, dass die Mitsuhama Sicherheit genau das getan hatte was auf der Straße stehende Regel war: „Tötet den Magier zu erst“. Also hatten sie dem Schamanen Ben -Walks-in-the-night- Bankroft zwei 5,56mm Projektile in die Brust gesteckt. Der Mann war bewusstlos und so wie er gerade schlaff zwischen Flint und Kaine hing hätte es niemanden gewundert wenn er ganz tot war und sie eine Leiche durch die Gänge schleiften.
Jedefalls mussten sie den Plan zur Vordertür raus zu gehen fallen lassen, weil die Konzernjungs inzwischen den Hauptzugangsausleger, der auf das Zwischendeck führte, dicht gemacht hatten. So hatte es zumindest Hawk bei dem letzten Funkkontakt gemeldet.
Sie waren zu Plan B übergegangen und hatten sich auf die der Pier abgewandte Seite des Dampfers durchgeschlagen. Sobald die Tür offen war konnten sie Katsu, ihren Rigger anfunken, der sie dann mit einem Seil und seiner Schwenkrotormaschine abholen konnte.
Sie erreichten das Außenschot während Gangnam, der Elfensamurai, die Nachhut gab und wohl irgendwelche Sprengfallen installierte.

Kaine keuchte: „Flint, Du bist dran. Mach das Schott auf!“
Flint ließ den verwundeten Amerindianer los und bekam gerade noch mit wie Kaine ihn in eine Nische in der Wand lehnt und selbst geduckt vor ihm in die Hocke ging um etwaige Verfolger sofort unter Feuer zu nehmen und gleichzeitig dem Verletzten mit seinem eigenen Körper Deckung zu geben. Es geschah nicht oft dass man in den Schatten eine solche Solidarität erlebte.

(Flint geht in die virtuelle Realität der Matrix. Zunächst muss er das Icon der Türsteuerung finden was gar nicht so leicht ist, schließlich verfügt nahezu jedes Bauteil des Schiffes über eine eigene RFID-Signatur. Er würfelt eine Probe auf Matrixwahrnehmung. Ironischerweise ist das Schloss, da nicht vorgesehen ist dass es derzeit überhaupt gebraucht wird in einen Stand-by Modus versetzt und somit auf „Schleichfahrt“ gesetzt. Daher fällt eine Vergleichende Probe auf Flints Computer + Intuition [Datenverarbeitung] gegen Logik + Schleicher des Schlosses an. Da es sich um ein relativ wichtiges Außenschott des Schiffes handelt liegt die Gerätestufe bei 3 und die Firewall ebenfalls bei 3, das Gerät verfügt allerdings nicht über eine Schleichertufe.

Flint hat Computer 3 und Intuition 3, sein Limit ist 3. Das Schloss hat nur einen Gerätestufe von 3 zu bieten. Hinzu kommen -2 Würfel weil das Schloss auf Schleichfahrt ist.

Flint wirft: 1,2,3,6 = 1 Erfolg. Das Schloss 3,3,6 also auch ein Erfolg. Gleichstand. Flint findet das Icon des Schlosses zwischen all den RFID-Icons nicht.)

Ein leiser Fluch drang zwischen Flints Lippen hervor. „Dreck, wo ist das Teil?“
Kaine kauert immer noch an die Wand gepresst seine Ares Crusader II auf die Flucht des Korridors gerichtet: „Mach hinne, Flint!“.
Nun ertönte ein Lauter Knall der in den engen Wänden des Schiffsrumpfes doppelt so laut widerhallte. Offenbar war eine von Gangnams Sprengfallen explodiert. Viel Zeit blieb nicht mehr.
Der Decker holte einen Schraubenzieher aus seiner Oberschenkeltasche.

(Flint will die Abdeckung vor dem universal Dataport des Schlosses aufhebeln. Der Spielleiter entscheidet auf eine reine Attributsprobe Stärke und Geschicklichkeit. Er benötigt aber zwei Erfolge. Stärke 3 Geschicklichkeit 5 = 8 Würfel ohne Limit, da reine Attributsprobe. Flint würfelt 1,1,1,3,4,4,5,6 = nicht einen Erfolg zu viel.)

Klirrend viel die verbogene, dünne Blechplatte zu Boden. Nachdem er sie mit dem Schraubenzieher aufgehebelt hatte. Nun steckte er sein Datenkabel in den universal Datenport des Schlosses. Er hatte keine Lust mehr es unter all den Icons zu suchen.
Flint wechselte wieder auf VR-Sicht und rief das Zugangsmodul des Schlosses auf.

Er hatte keine Zeit mehr es mit „leise“ und klein, kle
in“ zu versuchen. Er hämmerte eine Codeknacker der Brute-Force rein, der 10 hoch 7 Passwörter pro Sekunde ausprobierte und konfigurierte das Programm primär auf japanische und englische Begriffe und Schriftzeichen.


(Die Brut-Force Probe geht mit Matrixkampf 4 + Logik 7 [Limit4] gegen Willenskraft hier Gerätestufe 3 plus Firewall 3. Flints Wurf ergibt 6 Erfolge von denen er leider nur vier Nutzen darf. Das Schloss hat keinen Erfolg und außerdem noch Hälfte Einsen, fast ein Patzer. Jedenfalls hat Flint zwei Marken platziert. Da zwei Nettoerfolge bei der Brute-Force Methode einer Marke entsprechen.)

Geschafft! Er klatschte seinen kleinen Feuersteinkrümel auf das Schloss und versuchte im Vorzugaukeln dass es den Befehl zum öffnen erhalten habe.

(Hacking 6 + Logik 7 [Schleicher 3] gegen die Üblichen 3+3 des Schlosses. Flint kauft alle möglichen Erfolge, das Schloss hat nur 1 Erfolg. Das Schott öffnet sich.)

„Los!“ rieft er und Packte sich Walks-in-the-Night an seinem Koppelzeug und zerrte ihn auf die winzige Plattform an der äßteren Bordwand des Schiffes. Ein Blick verriet dem Decker dass es knapp zwanzig Meter in die Tiefe ging. Nicht viel Platz. Sie mussten schnell Katsu her bekommen. Er griff nach seinem Komlink und stellte die Verbindung her.

Quellenangabe:
Bild "menschlicher Hacker" von Victor Manuel Leza auf Victorleza.com über Printerest.com

Dienstag, 25. Oktober 2016

Dreamgirl



Ich überquerte den Bürgersteig wobei ich Aufpassen musste nicht aus einer Schicht aus glitschigem Mulch aus Papierresten von Tüten und Verpackungen und faulenden Blättern auszurutschen. Der Eingang zur Bar war nur mit einem Tuch verhangen und die schwere Stahltür die eher an einen Bunkereingang erinnerte war nach außen geöffnet.

Ich holte einmal tief Luft um mich für mein erstes kriminelles Unternehmen zu stärken und bereute es sofort wieder, denn die Luft vor der Kneipe konnte im besten Fall keinen asthmatischen Anfall auslösen, stärken konnte es gar nichts. Dann schlug ich den Vorhang zurück und ging hinein. Drinnen sah es genauso herunter gekommen aus wie befürchtet. An einem Ecktisch saß ein Elf mit zwei Normfrauen, ein Ork hinter dem Tresen schenke an einen grauhaarigen Alten irgendein bräunliches Getränk aus. Die Mitte des Raumes wurde von einem Billarttisch mit einer flackernden türkisfarbenen Neonröhre eingenommen die wohl aus den besseren Zeiten des Etablissements stammte. Alles andere an der Bar war weitegehend in Schwarz gehalten, einstmals edel, inzwischen eher eklig.

Ich bemerkte, dass sich die Blicke der Anwesenden mir zugewandt hatten und ich wusste auch sofort warum. Während ich die Kleidung trug welche man bei der Evo-Corporation für außendienstliche Einsätze empfahl, nämlich die mit dünnem Kevlar und Kunstseidengewebe verstärkte Jacke mit dazu passender Hose, herrschte in dieser Kneipe eine Mischung, aus Kunstleder, Camouflage und nietenbeschlagenem Kevlar vor. Ich passte in diese Kneipe wie eine Primaballerina in ein Urban-Brawl-Team. Doch was sollte ich machen? Draußen vor der Tür lauerten menschliche Bestien, die eine leichte Beute wie mich zum Frühstück foltern, zum Mittag vergewaltigen und meine Organe zum Abendessen an eine Organbank verkauften. Ich musste sehen dass ich mich hier irgendwie durch redete. 

Der Ork hinter dem Tresen schien den Schrecken meines Anblicks verdaut zu haben, spuckte in ein Glas und wischte es dann mit einem fleckigen Tuch vermeintlich sauber.  Ich überprüfte mit meiner AR-Brille kurz was ich befürchtet hatte. Ich war in „Ray’s Bar“ gelandet und nicht in der „Rails Bar“. Nun gut, was hatte meine Mutter immer gesagt? Aufstehen, Krönchen richten, weiter gehen. Ich faste mir also ein Herz und ging auf den Ork zu und fragte: „Bekommt man hier auch ein Bier?“ Er musterte mich von oben bis unten und fragte im typischen Orkslang, der lauf der führenden Logopäden durch die vorstehenden Eckzähne begünstigt wurde: „Willse Glas oa Flasche?“. Eingedenk der Geschirrreinigungsmethoden dieser Gaststätte entschied ich mich für die

Flaschenvariante und fand außerdem, dass es mich sicher cooler wirken ließ wenn ich aus der Flasche trank. Der Barkeeper langte unter den Tresen und holte eine Flasche Soybier hervor, öffnete sie mit den Zähnen und spuckte einen rostigen Kronkorken in ein Glas vor sich auf den Tresen. Er reichte mir die Flasche mit dem fleckigen Etikett und grunzte: „Tswei Nuyen.“ Ich gab den Betrag über meine AR-Brille von meinem Konto frei, ergriff meine Flasche und drehte mich so, dass ich mit dem Rücken am Tresen lehnte. Leider kam ich nicht dazu mir Gedanken um die einzelnen Leute zu machen, den der Elf hatte sich von seinen beiden Trinkkumpaninnen getrennt und kam nun mit der lässigen Nonchalance, welche den meisten Womanizern inne wohnt, auf mich zu. Die schwere Panzerjacke knarzt leise als er sich vor mir aufbaute, er war für einen Elfen nicht besonders groß. Er lächelte mich an und fragte: "Glaubst Du an Liebe auf den ersten Blick oder soll ich noch mal rein kommen?"

Ich zog eine Augenbraue hoch und versuchte nicht zu Lachen. In Kreisen wie diesen musste man cool und gelassen wirken, auch wenn dieser Aufschneider durchaus ganz ansehnlich war. Ich wollt hier zwar jemanden Treffen, aber sicher nicht für diese Art von Biochemie. Bestimmt nahm dieser Typ eine ganze Apotheke voller Drogen. Alle Gossenpunks taten das. Ich lächelte also selbst und sagte, während ich einen deutschen Akzent immitierte: "Lass mal, ich suche eher nach was anderem." Er sah mich mit einem Blick an der mich befürchten ließ er würde mir direkt die Zunge in den Hals stecken wollen und antworte "Alles was Du willst, Schönheit." Ich lehnte mich mit einer Verschwörermine zu ihm herüber und flüsterte: "Ich suche nach Drogen. Alle zu Hause sagen, dass es in den UCAS die besten Drogen gibt."
Er lächelte so gewinnenden als würden wir einander schon seit Jahren kennen: "Süße, ich kann Dir Freuden zeigen die jenseits aller chemischen Stimmungsmacher liegen." Alles klar, der Typ war ein Zuhälter und die beiden Mädels seine Nutten. Wobei sie nicht wirklich wie Nutten gekleidet waren.
"Ach, ehrlich? Und was sagen deine beiden Freundinnen da drüben dazu? Ich bin sicher das sind deine Cousinen?" Ich deutete mit einem leichten Kopfnicken in die Richtung der beiden Frauen an dem Ecktisch, von denen die eine unverhohlen zu uns herüber sah und offensichtlich die Show genoss. 

"Nein, das sind eher...Arbeitskolleginnen."
"Ja, sicher. Und das ist eure Aufsichtsratssitzung?"
"Das da vorne ist Ari und die andere ist Mara. Ich bin Pretty Joe und Du kannst es Dir gerne ansehen, wenn Du willst. Wie heisst Du eigentlich? Und was kannst Du denn?"
"Ach Namen sind nur Schall und Rauch. Und ich kann Chemie."
"Chemie?" er sah mich an als hätte ich ihm gerade in den Soykaff gepinkelt.
Ich nickte.
Er inspizierte mich noch einmal, dann nickte er und veranstaltete irgendwas mit seinem Komlink. Wahrscheinlich kommunizierte er mit Mara und Ari. Schließlich sagte er: "Na dann komm mal rüber, an unseren Tisch." Ich ergriff meine Bierflasche von der ich in Todesverachtung tatsächlich einen Schluck genommen hatte ohne, dass mir direkt übel wurde.
"Das hier sind Mara und Ari und das hier..." er deutete auf mich "...ist Dreamgirl. Ari, ist bei deinem Schieber noch Geld für einen Chummer drin?"

Der Name Dreamgirl, gefiel mir irgendwie nicht auch wenn es nett klang wie er ihn aussprach, aber er ließ mich vor den anderen ziemlich hart dreinblickenden Rockerladies irgendwie als Tussi dastehen. Ich beeilte mich daher mir nun doch einen Namen zu geben. In diesen Gegenden war es sicher nicht gut seinen echten Namen auszuposaunen, oder zumindest den auf seiner SIN. In der Serie mit dem Chemielehrer hatte er sich Heisenberg, nach dem deutschen Physiker und Nobelpreisträger Karl Werner Heisenberg, genannt. Ich überlegte es ihm gleich zu tun, fand den Namen aber durch die Serie nun verbraucht. Die einzige Chemikerin die mir einfiel war Anette Beck-Sickinger, ebenfalls eine Deutsche, Biochemikerin, sie hatte auf dem Gebiet der Peptid-Rezeptor-Wechselwirkungen einiges geleistet. Allerdings nicht zu vergleichen mit der Heisenberg'schen Unschärfe-Relation und der Quantenmechanik. Somit wählte ich den einzigen Namen der mir spontan einfiel und sagte: "Mein Name ist Sally und ich bin Biochemikerin."

Die Frau, die mir als Ari vorgestellt worden war sah mich misstrauisch an. Dann wandte sie sich mit fragendem Blick an Joe. "Eine Chemikerin? Was für'n Zufall."
Beide schienen kurz über irgendeine Verbindung zu kommunizieren.
Schließlich fragte sie mich: "Für wen arbeitest Du?"
Ich verstand es eher als eine Frage nach meinen Referenzen und antwortete: "Ich habe am M.I.T. studiert und habe zuletzt für die Forschung von Evo-Gearbeitet. Ich war wirklich, wirklich gut. Ich kann nahezu alles kochen, destillieren, filtern und analysieren was man sich denken kann, wenn ich ein Labor habe. Bei Evo hatte ich ein geiles Labor, das glaubt ihr nicht. Wir konnten gerichtete Phenyl- oder Ethylgruppen an spezielle Loci einzelner Proteine anfügen. Wir hatten ein Rasterelektronenmikroskop mit dem man...." ich bemerkte wie Mara, Ari und Joe mich ansahen als hätte ich meinen BH über die Jacke angezogen und unterbrach meinen Redeschwall: "...nun ja, leider habe ich derzeit kein Labor und wollte fragen ob ich bei Euch einsteigen kann."
Mara nimmte an ihrem Bier und fragte: „Und warum bist Du nicht mehr in deinem schicken Labor?“
Ich lächelte entschuldigend: „Das lag an meinem Chef.“
Ari sah mich direkt an und das Mistrauen in ihrer Stimme war nicht zu überhören: "Wer schickt Dich?"

Ich lächelte "Niemand, ich bin aus freien Stücken hier, weil ich… Wenn ich nicht schnell an Geld komme, bin ich Ende des Monats pleite." Wenn ich mir noch mehr Taxifahrten gönne schon Ende der Woche, fügte ich Gedanken an.
"Also ich hab da ne Idee wie Du gleich da hinten Geld verdienen könntest...." grinste Joe und deutete auf eine Tür hinter dem Tresen.
Mara rollte mit den Augen und murmelte: "Pretty!"
"Ich suche zwar gerade nach einem Job, aber ich dachte an was wo ich meine Sachen anbehalten kann." erwiederte ich.
Ari wandte sich an Joe: "Das stinkt doch. Kannst du sie irgendwie überprüfen?"

In dem Augenblick spürte ich wie sich irgendetwas um meinen Kopf – nein, eher um meinen Verstand - oder besser meine Seele zusammen zog. Es war als würde sich eine Hand um alles schließen was mich ausmachte, alle Träume, alle Wünsche, alle Erinnerungen, alle trivialen Gedanken die ich so nebenbei gehabt hatte und dann war es als versuche ein Finger dieser Hand sich zwischen diese Gedanken zu schieben. Aber er konnte nicht hinein. Bestimmt war das irgendeine Magie. Ich hatte mal gelesen, dass Magie weitgehend auf Täuschungen basierte, die sich unser logisches Denken eben nicht anders erklären kann und dann eben sich selbst die Auswirkung der Magie als logischste Konsequenz selber suggeriert. Ich redete mir ein, dass es nicht möglich war dass jemand mit seiner Hand meinen Geist umfasste und dass es noch unmöglicher war, dass man mit einem Finger in den Geist eindringen kann. Es funktionierte, der Finger prallte auf eine Wand. Meine Gedanken waren wie hinter einer Gummiwand. Ich spürte den Druck des Fingers, doch er konnte nicht herein. Schließlich ließ der Druck nach.

Ich merkte, dass ich die Augen geschlossen hatte und mir mit beiden Händen die Schläfen massiert hatte. Mara und Ari beobachteten Pretty Joe und mich aufmerksam. Hatte er gerade versucht mich zu verzaubern? Echt jetzt? Pretty Joe war ein Magier? 
"Sag mal, versuchst Du gerade irgendeine Magiescheiße bei mir?" fragte ich ihn deutlich aggressiver als ich eigentlich wollte.
Er atmete einmal tief durch und strich sich dann eine seiner blonden Strähnen aus der Stirn und seufzte: "Okay, Dreamgirl, wir müssen wissen ob Du keine Spionin oder Saboteurin bist. Ich kann das mit einem Zauber heraus finden, aber wenn Du dich dagegen wehrst klappt es nicht. Würdest Du mich also bitte nachsehen lassen?" 
"Wo?"
"In deinem Geist"
Ich rutschte ein Stück mit meinem Stuhl zurück: „Vergiss es! In meinem Kopf sind Forschungsergebnisse im Wert von Milliarden Nuyen, für die manch ein Konzern töten würde!"
"Ich verspreche Dir, dass ich diese Teile deines Gedächtnisses in Ruhe lasse."
Klang nicht sehr vertrauenerweckend. Doch da kam mir eine Idee. Die Forschungsdaten waren weitgehend wertlos. Evo hatte sie noch und ohne mich konnte kaum ein anderer Konzern was damit anfangen. Aber ich war unbewaffnet in einer der übelsten Gegenden von Seattle gelandet. Mit Hilfe eines Magiers sollte ich hier ohne Probleme wieder weg kommen uns sparte vielleicht das Taxi.
"Okay, Du schaust nicht auf meine Vorlieben, Hobbys, PIN-Nummern oder Forschungsgedanken und Du bringst mich am Ende dieses Abends bis vor meine Haustür nach Tacoma, dann haben wir einen Deal."
"Schönheit, ich bringe Dich wohin Du willst. Deal."

Und schon spürte ich wieder die Hand an meinem Geist. Dieses Mal aber sie umspühlte mich dieses Mal eher wie warmes Wasser ein Rinnsal floss zwischen meinen Gedanken hindurch wie Quellwasser sich den Weg durch Fliesenfugen sucht und drang in das Mosaik meiner Gedanken ein.
Schließlich hatte das Rinnsal den Kiesel erreicht den es gesucht hatte. Ich merkte dass Pretty Joe sah, dass alles was ich gesagt hatte wahr war und dass ich keinen Auftraggeber hatte. Der Wasserfluss versiegte das Rinnsal trocknete aus. Mein Geist war wieder frei.
"Sie ist sauber." gab Joe bekannt. Ich sah ihn an und war beeindruckt. Pretty Joe war ein Aufschneider, ein Macho und Schürzenjäger, aber er hatte alles was mein Liebesleben betraf tatsächlich in Ruhe gelassen. Er war offenbar vertrauenswürdiger als er sich gab. Ich war dankbar, dass er nicht die Sache mit Pat Rogers auf der High-School herausgefunden hatte, Pat hatte sich später in einen Gnom verwandelt.

"Okay Dreamgirl, dann lass mal hören ob Du mitmachen willst. Laut Aris Schieber haben wir noch Budget für eine weitere Person bekommen. Du bekommst 2000 Nuyen und die Sache muss Übermorgen vorbei sein. Was sagst Du?"
"Ich muss aber nichts gefährliches machen oder?"
"Du kannst deine Klamotten dabei anlassen, das war doch deine Vorgabe oder?" warf Joe ein.
Nun ja, da war der Moment wo ich die Hosen runter lassen musste. Ich überschlug kurz: Top oder Flop. Nächste Woche pleite oder ich könnte weitere zwei Monate überleben wenn ich etwas sparsam wirtschaftete. Klar, ich konnte auch bis übermorgen erschossen werden. Wahrscheinlich war erschossen werden ein angenehmerer Tod als auf dem Sofa meiner winzigen Wohnung zu verhungern.
"Ich bin dabei."
Meine drei neuen Teammitglieder lächelten und Pretty Joe sagte:
"Willkommen in den Schatten."

Zum vorherigen Kapitel
Zum nächsten Kapitel


Quellenangaben:
Spielleitung: Shadow
Regelwerk: Shadowrun 5

Montag, 24. Oktober 2016

Eine erste Idee

Bis zum Bankrott bleiben mir noch 752 neue Yen. Daran hatte sich auch nichts geändert als ich am nächsten Morgen erwachte. Auf meine Anzeige hatte sich noch niemand gemeldet, ws aber auch nicht zu erwarten gewesen war. Nach dem Erlebnis mit dem Straßenabschaum von gestern wollte ich den Arschgeigen nicht heute schon wieder über den Weg laufen und beschloss zu Hause zu bleiben und mir etwas einfallen zu lassen wie ich an Geld kommen konnte. Man hatte mich gewarnt, dass meine neue SIN zwar zum Einkaufen ausreichte, aber wahrscheinlich nicht um damit Bewerbungen bei einer ernsthaften Firma zu schreiben. Trotzem war es zu schade eine wahrscheinlich rund fünfhunderttausend Nuyen teure Ausbildung brach liegen zu lassen.

Den Vormittag verbrachte ich damit mir ein Radrennen aus Norditalien anzusehen. Die Kommentatoren sprachen viel von Gendoping und einem Skandal der wohl kürzlich aufgeflogen war. Mir fiel auf dass fast alle Rennfahrer Orks oder Zwerge waren. Irgendwie logisch dachte ich mir dann aber, bei einer Sportart bei der es vor allem um Ausdauer und Kraft ging. Trolle waren sicher noch Stärker aber wahrscheinlich einfach zu schwer für die Berge. Etwas wo die Zwerge trotz ihrer kurzen Beine gegenüber den Orks im Vorteil waren. 
Zum Mittag machte ich mir gutenfreie Nudeln aus Reismehl mit einer Currysauce und zappte in eine uralte Serie bei der ein Chemielehrer mit Krebs versucht heimlich Drogen zu kochen und das Geld seiner Frau und seinem Sohn vererben will. Und da hatte ich die Idee. Wenn Drogen 2008 großen Zulauf hatten, dann war der Zulauf angesichts der heutigen sozialen Missstände sicher nicht geringer geworden. Nur die Auswahlpalette war größer geworden. Statt chemischer Drogen gab es jetzt auch noch eine Vielzahl technischer Ausbrüche aus der Realität. Allem voran SimStim-Streams und BTL-Chips. Trotzdem waren Drogen nicht aus der Mode. Das Militär und die verschiedenen Sicherheitsfirmen brauchten immer wieder Drogen um ihre Mannschaften wach zu halten und vor allem mussten sie schneller und stärker sein als ihre Gegner. Zur Zeit bekam man das entweder über Cyberware hin, oder aufwendig gezüchtete Bioware.

Beides hatte aber in Zeiten in denen hinter jeder Ausgabe ein Budget und ein Controler stand einen großen Nachteil: Sie kosteten Geld und das nicht zu knapp. Was hatte eine Firma davon einen Wachman mit einem teuren Reflexbooster auszurüsten, den man nicht mal wieder entfernen konnte, wenn der Angestellte vielleicht nur 3 Jahre im Unternehmen blieb. Wenn man Pech hatte gab es im Wachbereich dieses Wachmannes nicht mal einen Einbruch und schon hatte man einen großen Satz Geld in einem inloyalen Mitarbeiter versenkt. Da war es besser ihn mit schnell wirksamen, vigilanzsteigernden Drogen zu versorgen. Es gab also schon eine gesteigerte Nachfrage an allem Möglichen. Die Ganger wollten stärker und schneller sein, Trucker wollten länger ohne Schlaf auskommen, Krebskranke wollten keine Schmerzen mehr haben und die meisten Leute wollten einfach nur mal für ein paar Minuten aus ihren erbärmlichen kleinen Leben ausbrechen und von etwas schönem träumen. Außerdem gab es ja noch die Shadowruner. Früher waren Shadowruner nichts weiter als halbstarke Punks gewesen, mehr oder minder Kriminelle Punks die sich wie Aasgaier um die paar Krümel balgten die die Konzernwelt ihnen zuwarf und sich für ein winziges Stück vom großen Glück gegenseitig umbrachten. Inzwischen waren die Shadowruner zu einem kleinen, nahezu in jeder größeren Stadt existierenden Kreis von hochqualifizierten Söldnern geworden. Sie tauchten nicht in SIN-Registern auf oder auf Gehaltslisten, aber sie waren Spezialisten auf ihrem Gebiet und arbeiteten teils für schwindelerregende Gagen. Meine Abteilung bei Evo hatte sogar ein extra Budget für „extrareguläre, Materialbeschaffung und supportive Drittgeschäfte“ besessen. Ich fragte mich beiläufig was mein Chef wohl von diesem Budget opfern musste um mir diese Veruntreuung in die Schuhe zu schieben.

Egal, meine Talente konnte ich wahrscheinlich am gewinnbringendsten in eben diesen Schatten vermarkten. Allerdings wollte ich mich wenn möglich nicht mit dem Straßenplebs abgeben. Ich kam aus der Konzernwelt, einer Welt die den Schattenläufern wahrscheinlich so verhasst war wie nur was. Ich musste sehen dass ich im Hintergrund für einen der Drahtzieher arbeiten konnte. Irgendeinen Dorgendealer. Es durfte natürlich keiner sein der selbst auf BTL oder Deep Weed war. Ich musste jemanden finden der selber produzieren konnte und einen kreativen Kopf wie meinen gebrauchen und bezahlen konnte. Ich würde nicht lange für ihn arbeiten, nur lange genug bis ich mir eine wirklich gute SIN leisten konnte. Eine wo Genmaterial, Retinascans, Querdaten, medizinische Verläufe, Ausbildungsnachweise und so weiter hinterlegt waren. Wenn man bedachte was für meine zehntausend Nuyen möglich gewesen war, was wäre dann mit fünfzig oder hunderttausend Nuyen zu kaufen? 

Den Nachmittag verbrachte ich einer Recherche in welche Bar man gehen musste um eine einschlägige Klientel zu finden. Das Ergebnis meiner Suche war „Railsbar“. Ein Bar die im Erdgeschoss einer alten Papierfabrik eingerichtet war und nach einschlägigen Foreneinträgen auch diversen Dealern von High-Society-Drogen unfreiwillige Geschäftsräume anbot. Ich zog meine Panzerkleidung an. Griff mir mein Komlink und bestellte mir in fünf Minuten ein Taxi vor die Tür. Ich überlegte ob ich noch irgendwelche Zeugnisse oder eine Waffe mitnehmen sollte entschied mich aber dagegen. Zeugnisse von Stella Mitchel hatten vorerst keinen Wert mehr und Waffen hatten den blöden Nachteil, dass man sehr aufpassen musste dass sie nicht am Ende gegen einen selbst eingesetzt wurden. Außerdem hatte ich außer drei Frühstücksmessern sowieso nichts im Besitz was den Namen Waffe verdient gehabt hätte.

Der Taxifahrer, ein Zwerg der einen Zettel an der Trennwand angebracht hatte, dass „Conrad Quick“ sich über Trinkgeld freut, redete nicht mit mir sondern trat nur aufs Gas. Besonders "quick" schien er nicht zu sein, denn obwohl wir rasch auf der Interstaate 405 waren, brauchte er doch knapp eine Stunde bis wir -zwei Mautstellen später- von der Interstate abbogen und durch eine noch heruntergekommenere Gegend fuhren als die in der ich wohnte. Auf den Straßen drängte sich das Proletariat von Seattle. Zunächst beherrschten noch Besetzte Mietskasernen das Bild doch später gab es mehr und ausgebrannte Abrisshäuser, brachliegende Grundstücke auf denen sich der Müll türmte und die Straße war überwuchert mit selbstgebastelten Hütten und Zelten vor denen dunkle Gestalten in Campingkochern undefinierbare Suppen kochten.


Gerade wollte ich mich beim schnellen Conrad beschweren, dass er sich wohl verfahren habe, da hielt er vor einem Gebäude an die Schiebetür des Taxis glitt auf. Der Fahrpreis war bereits von meinem Komlink abgebucht worden. Beschweren würde nichts mehr bringen. Und da eine flackernde Leuchtreklame über der Tür tatsächlich etwas von „Ra__s Bar“ anzeigte beschloss ich das beste aus der Situation zu machen und stieg aus. Ich hatte kaum meinen Fuß aus der Tür genommen, da gab Conrad auch schon wieder Gas und surrte mit seinem Elektrotaxi in die nebelige Nacht davon. Bis zur Insolvenz blieben mir nun noch 732 neue Yen. 

Quellenangabe: 
Taxi: Aus dem Film Bladerunner slashgear.com via Printerest.com

Sonntag, 23. Oktober 2016

Heimweg



Nach dem Essen kaufte ich noch etwas für den Kühlschrank ein. Beladen mit einer Tüte Soyfutter in verschiedenen Geschmacksrichtungen für die Mikrowelle machte ich mich auf den Heimweg. Die Straße war inzwischen belebter. Auf dem Rückweg von der Mall schaltete ich die „History“-Funktion ein. Meine Brille zeigte mir an, dass die Mall 1965 eröffnet worden war und bis heute die größte Mall in Tacoma ist. In der Geschichte fand sich ein bemerkenswertes Ereignis, und zwar dass 2005 der 20jährige Dominick Sergio Maldonado in der Mall um sich geschossen, sechs Menschen dabei verletzt und vier weitere als Geiseln genommen hatte. Später ergab er sich der Polizei. Ein Link bot mir an, über einen Matrixversand eine Nachbildung von Maldonados Waffe, eine Morinco MAK-90 zu kaufen.

(Sarah hat sich zu sehr auf die AR-Informationen konzentriert. Es ist inzwischen ca. 18:00 Uhr und der Abschaum der Gesellschaft drängt auf die Straße. Eine Elfe mit Charisma 8 fällt sicherlich auf. Die Frage ist nur ob Sarah das auch bemerkt und der Bedrohung ausweichen kann. Sarah hat Wahrnehmung 4 und eine Intuition von 5. Der Spielleiter entscheidet auf einen Malus von -4 weil sie sich erstens gerade auf den AR-Beitrag zur Mall konzentriert und zweitens noch versucht nach Hause zu laufen ohne von einem Auto überfahren zu werden und somit viele andere Sinneseindrücke bestehen. Die Probe bekommt ein geistiges Limit von 8. Und braucht einen Schwellenwert von 2. Sarah wirft 1,2,4,5,6 also 2 Erfolge. Sarah wird aufmerksam!)

Etwas schob sich hinter den Buchstaben am Rande meines Blickfeldes in mein Bewusstsein. Etwas dass da so nicht hingehörte. Schnell kontrollierte ich mit einem Blick in den Himmel dass ich mich auf der South 52th Street befand, einer Verbindung zwischen Oakesstreet und Pine Street. Nein etwas anderes. Ich blieb stehen, blinzelte zweimal um alle Anzeigen der AR-Brille auszublenden – und da bekam ich sie mit. Drei Typen auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Bis eben hatten sie sich parallel zu mir bewegt. Nun fehlte einer von ihnen und es war mehr ein Gefühl als echtes Wissen, dass er die Straße überquert hatte und nun hinter mir war.Ich ging weiter als hätte ich nichts bemerkt. Aktuell war ich auf einer mäßig belebten Straße. Während der Bereich um die Mall noch recht einladend für bürgerliche Verhältnisse wirkte war drei Blocks südlich davon nichts mehr zu merken. Hier hatte die Unterschicht das Kommando. Ich konnte einige Prostituierte sehen die in ihren Overknees und kurzen Röcken auf Kundschaft warteten. Die Autos hier fuhren langsam und wer auf dem Gehsteig ging kümmerte sich um seine eigenen Geschäfte. Was konnte ich also tun? Auf keinen Fall sollte ich auf eine der Gassen abbiegen, die hin und wieder zwischen den zweigeschossigen Mietshäusern auf die Hinterhöfe oder zu schmalen Feuerfluchtgassen führten. Umzudrehen und auf die Oakes Street zurück zu gehen wo es mehr Verkehr und mehr Passanten gab wäre eine Option gewesen, aber dann hätte ich an dem Kerl hinter mir vorbei gemusst. Ich versuchte mich zu erinnern wie der Stadtplan um mich herum aussah.

(Der Spielleiter lässt Sarah eine Probe auf Erinnerungsvermögen machen. Da der Stadtplan an dieser Stelle Schachbrettartig aufgebaut ist, ist es nicht sehr schwer sich zu orientieren. Daher legt er den Schwellenwert auf 1 (Allgemeinwissen) fest. Sarah hat ein natürliches Erinnerungsvermögen von 9 und erhält durch ihren Zerebralbooster einen Bonus von 2 Würfeln. Der aktuelle Stress führt nach Spielleiter Entscheidung zum Abzug eines Würfels. Sarah würfelt nicht sondern kauft sich einfach für 8 Würfel 2 Erfolge und kann sich somit an die Lage der Straßen in der näheren Umgebung als auch an einige Straßennamen erinnern und dass, wenn sie der 52. Straße folgte, unweit der „Oak Wood“-Friedhof lag. Kein sehr anheimelnder Zufluchtsort.) 

Also bog lief sie weiter auf der 52sten bis zur Ecke Pine Street und bog links ab. Ich musste noch nur noch über die 53ste rüber, dann gelangte ich auf die 54ste Straße, die als Verbindung zwischen dem Tacoma Way im Westen und dem Tacoma Mall Boulevard diente. Auch hier war genug Öffentlichkeit zu erwarten um diese drei Nachläufer abzuschrecken. Bis zur 53sten waren es noch etwa 100m. Die beiden Typen die parallel zu mir gelaufen waren verfolgten mich weiter, hatte aber beim Linksabbiegen auf meine Straßenseite gewechselt. Wo war der dritte abgeblieben, der der bisher hinter mir gewesen war. Ich versuchte in den Raum hinter mir zu spüren. Noch 50 Meter bis zur 53. Dort würde ich wieder links abbiegen und ihnen damit zeigen, dass ich sie bemerkt hatte. Entweder sie wollten keine Aufmerksamkeit, dann würden sie die Verfolgung abbrechen oder aber sie wollten es wirklich wissen und waren dann zum Handeln gezwungen bevor ich die Oakes Stree erreichte. Wenn alle Stricke rissen musste ich eben meine Einkäufe aufgeben und Rennen. Noch 25 Meter. Ich lief etwas schneller. Noch 10 Meter. In diesem Augenblick tauchte die Gestalt eines Mannes von links aus der 53sten Straße auf. Normale Statur knapp 1,80 groß, Kapuzenshirt und irgendwie verlebt aussehend: „Hola, Mamacita!“ raunte er mir zu und lächelte wobei er einen Satz kariöser Zähne entblößte die von einer chromfarbenen Zahnspange in Position gehalten wurden. Ich blieb stehen und sah hinter mich um die anderen beiden zu sehen. Noch ein Norm und ein Ork. Ich schaute wieder nach vorn und faste den Henkel meiner Plastikeinkaufstüte fester. „Du bist neu hier, oder? Hab dich noch nie hier gesehen, Mamacita.“ sagte der Typ. Er war durch eine der Seitengassen gelaufen durch die ich mich nicht durchgetraut hatte. Verdammt.Was sollte ich machen? Was wollten die Arschlöcher überhaupt von mir? Mein Soyessen? Geld? Mich vergewaltigen? Ich lächelte nickte und stieß einen Puls der maßgeschneiderten Pheromone aus die die man mir bei Evo empfohlen hatte. Sie Unterstützten einfach ungemein wenn es darum ging ein Höheres Budget bei den Gebern von Drittmitteln heraus zu schlagen. Die Pheromone waren so geartet, dass sie nach einer Studie auf 98% aller vernunftbegabten Wesen wahlweise beruhigend, reizend, betörend, abneigungserzeugend oder belustigend wirkten. In einer als Rehabilitation bezeichneten dreiwöchigen Kur hatte ich gelernt wie ich welches Pheromon ausstoßen konnte. „Ja bin, ich. Wir sehen uns sicher noch.“ Und versuchte an ihm vorbei zu gehen.

(Hier wird eine Probe fällig. Der Spielleiter entscheidet dass am ehesten Gebräuche für diese Probe benutzt werden soll. Denn weder versucht Sarah die Straßengangster einzuschüchtern, sie verhandelt nicht mit ihnen und sie versucht auch nicht sie argumentativ von etwas zu überzeugen. Sie erhält also Gebräuche 2 plus Charisma 8 plus den Bonus ihrer Pheromone 1 =11 Würfel. Der Ganger ist voreingenommen gegen die neue Nachbarin also -2, sie jetzt entkommen zu lassen wäre für den Anführer der Ganger lästig, da er seien Leute seit 10 Minuten hinter ihr her gescheucht hat, -1. Sarahs Würfelpool beträgt also 8 Würfel gegen ein Limit von 8. Sie würfelt 2,3,4,5,5,6,6. Bemerkenswerte 4 Erfolge. Der Spielleiter entscheidet dass in dem Fall eher statt Wahrnehmung und Charisma von dem Ganger Willenskraft und Charisma gefragt ist. Dabei hat der Ganger ein Pool von 6 Würfeln mit denen er mehr als die vier Erfolge hinbringen muss. 2,2,3,4,6,6. Nur 2 Erfolge. Der Ganger glaubt nicht dass es sich lohnt Sarah noch mehr zu ärgern, vielleicht meinte sie mit „wir sehen uns sicher noch“ ja auch, dass sie auf ihn steht.)  

Erstaunlicher Weise verfolgte der Typ mich nicht. Nur einer seiner Kumpels rief mir noch etwas nach. Auf der Oakes Stree standen die Bordsteinschwalben aufgereiht. Fein säuberlich, hatte jede ihre eigene Straßenlaterne. Optisch machten sie einiges mehr her als die mehr oder minder abgehalfterten Frauen in den Querstraßen. Einige von ihnen beäugten mich mistrauisch, aber meine noch immer eher auf die Konzernwelt passende Kleidung die wenig Haut präsentierte und die Einkaufstüte ließen sofort den Eindruck entstehen dass ich kein Eindringling in ihr Jagdrevier war. 
Zu Hause räumte ich die Einkäufe in den kleinen Kühlschrank und gönnte mir dann eine Dusche. Hinterher fühlte ich mich deutlich wohler, obwohl ich die Anstrengungen des Tages doch deutlich merkte.Meine Gedanken wanderten zu weiteren Planung meines neuen Lebens. Wenn ich genau so weiter machte wie bisher und nicht auf die Straße ging, dann war ich wahrscheinlich Ende des Monats pleite. Also musste ich einen Weg finden um Geld zu verdienen. Für den Anfang bruchte ich irgendeinen Minijob. Ich würde sehen, dass ich was in einem Stuffer-Shack oder so bekam. Irgendwas wo man keinen Lebenslauf bei der Einstellung verlangte. Schließlich hatte ich keine Ahnung was die echte Sarah Baker bisher so gemacht hatte. 
Parallel war es sicher gut Nachhilfestunden anzubieten Nur zwei Blocks entfernt lag die Edison-High, eine Staatliche Schule. Wer hatte scho das Glück eine ehemalige Koryphäe der Biochemie als Nachhilfelehrerin zu bekommen? Elfen hatten den großen Vorteil, dass sie bis sie 50 waren eher wie anfang 20 aussahen, ich konnte mich also problemlos als Studentin der Biochmie ausgeben. Also setzte meine AR-Brille auf und suchte mir ein passendes Forum. 

(Der Spielleiter will hier eine Probe zuerst auf Matrixsuche um das Forum zu finden und dann auf Computer um eine gute Anzeige zu plazieren. Sarah ist in ihrer Arbeit bisher mehr auf die Matrixsuche angewiesen gewesen und hat ihre Computerkenntnisse eher vernachlässigt. Sie wirft also mit Logik 8 plus einmal 1 für Computer und +2 im Falle der Matrixsuche, denn darauf ist sie spezialisisert.
Sie würfelt in der ersten Probe auf Matrixsuche. Bei einem Schwellenwert von 1 kauft sie sich einfach den nötigen Erfolg. Anders ist es schon bei der Platzierung der Anzeige. Der Schwellenwert ist 2. Überzählige Erfolge machen die Anzeige interessanter. Sarah hat 9 Würfel und will natürlich mehr als 2 Erfolge haben. Sie würfelt 1,2,2,3,5,5,5,6 und 6. Mit 5 Erfolgen hat sie somit eine Musteranzeige in die Matrix gestellt!) 

Als ich meine Anzeige vervollständigt hatte lümmelte ich mich auf mein neues Sofa und schaute mir die Übertragung eines Combatbiking-Matches an. Eigentlich war es mir egal wer spielte, wer gewann und um welchen Pokal es gerade ging, ich war noch vor dem ersten Inning eingeschlafen.

Zum vorherigen Kapitel
Zum nächsten Kapitel

Freitag, 21. Oktober 2016

Die neue Sarah Baker



Blake stellte die letzte Kiste auf den kleinen Tresen der als Küche in meinem neuen Appartement diente. Die Kolben und Gläser darin klirrten leise. „Das war die letzte Miss Mit…Miss Baker“ sagte er. Ich sah ihn an und plötzlich überwältigte mich die Trauer. Mister Blake schien für mich zum großen Symbol meines alten Lebens geworden zu sein, die letzte Bastion die Stella Mitchell noch verteidigt hatte. Nun war es Zeit auch diese Bastion aufzugeben. Stella Mitchell würde einfach verschwinden und nie wieder irgendwo auftauchen. Mein Loft in Hamburg, der Toyota BMW-Dienstwagen, mein Labor und die zwei mal drei Wochen Urlaub in Frankreich oder Hawaii. Das alles war von jetzt an Vergangenheit. Das einzige Bindeglied dass es noch gab war Blake.

Ich hatte Eric Blake vor zwei Jahren kennen gelernt, als ich zur ICBMB, der angesagteste Konfrenz der Biochemiker und Molekularbiologen nach Seattle eingeladen gewesen war. Die Konferenz hatte vier Tage gedauert und Blake war mir von Bicson Biomedical einer Tochterfirma von Cross Applied Technology zugeteilt worden.
Nachdem eine AR-Sitzung ausgefallen war und ich eine erfolgreiche Präsentation zu feiern gehabt hatte, waren wir im Eye of the Needle gelandet, einem wirklich guten Restaurant in der Kuppel der Spaceneedle. Wir hatten einen tollen Tir-Wein getrunken und ein sündhaft teures Essen gehabt. Blake war ein absoluter Profi. Er begleitete mich, unterhielt sich mit mir und hatte doch den Anstand mir nicht an die Wäsche zu wollen. 

Nach dem ICBMB war es für mich steil bergauf gegangen. Zuerst war man bei Cross auf meine Arbeiten aufmerksam geworden und auch bei Evo, Horizon und Ares hatten sie mich auf den Schirm bekommen Ich bekam ein verdammt gutes Angebot von Leviathan Technical einem Entwickler für Cyber- und Bioware und Tochterunternehmen von Ares. Den Zuschlag bekam letztlich die Evo-Korporation ein Unternehmen das erstens zu den zehn größten Unternehmen der Welt gehörte und zweitens aus meiner Sicht die humansten Ideale verfolgte.
Ich wurde dort direkt als stellvertretende Supervisorin des Enticklungsrats für das Gebiet Europa eingestellt und wurde somit Aufsichtsrat bei Evo Synthetech, dem Entwicklungsmotor der Evo-Corporation. Ich bekam ein schickes Loft in Hamburg, lernte Deutsch und krämpelte die ärmel für Evo hoch.
Das wiederum passte meinem Chef, dem Leiter der Entwicklungsabteilung überhaupt nicht. Er war in dem Punkt etwas cleverer als ich, jedenfalls glaube ich das, obwohl ich es nicht beweisen kann. Irgendwann meldete sich die Rechnungsabteilung bei mir und wurde von zwei Mitarbeitern der Evo-Sicherheit begleitet. Es hieß es habe Unregelmäßigkeiten in meinem Resort gegeben, unklare Zahlungen müssten geprüft werden. Ich sei bis auf weiteres beurlaubt. Ich bekam ein Flugticket und drei Wochen Wellnesurlaub in Neuseeland verordnet damit ich niemandem in die Prüfung pfuschen konnte.
Ich war ganz klassisch abserviert worden. Eigentlich hätte ich es wissen müssen. Meine Arbeiten und Ideen waren nachhaltiger als alles was meine Kollegen zu bieten hatten, ich war der Shootingstar der Biowareforschung, da ich es geschafft hatte die Immunantworten durch autonome, polymorphe Oberflächenantigen Produktion soweit zu minimieren, dass die psychosystemische Stress für den Implantatempfänger deutlich reduziert wurde. Wahrscheinlich konnte man mit dieser Therapie, wenn man sie zur Anwendungsreife brachte die Gefahr von Cyberpsychosen deutlich reduzieren. Das alles war dermaßen bahnbrechend, dass mir ohne Übertreibung schon bald die Tore zu den ganz großen Schlüsselpositionen offen gestanden hätten nicht umsonst hatten sich mehrere Tripple-A-Konzerne um mich bemüht.


Wie auch immer mein Ex-Chef Lazerus Kazantsev erkannte sofort dass ich eine enorme Gefahr für seine Position darstellte und daher bin ich überzeugt dass er hinter der Untersuchung steckte. Ich war nicht vorbereitet gewesen und viel zu naiv an die Sache heran gegangen. Plötzlich ging es darum meine Freiheit zu retten. Veruntreuung von Firmengeldern war kein Kavaliersdelikt. Zumal es angeblich um eine Summe 1,3 Millionen neuen Yen ging. In Wahrheit hatte ich gerade mal zwanzigtausend Nuyen gespart.
Blake, der offenbar auch einige Kontakte zur Schattenszene hatte, organisierte mir davon eine Abstellkammer von Wohnung in Seattle, ein neues Comlink und vor allem eine SIN die von der Originalbesitzerin offensichtlich nicht mehr gebraucht wurde. Zuzüglich einiger Dinge die man zum täglichen Leben brauchen konnte, wie Klamotten, einer VR-Brille und einem Chemiebaukasten blieben mir nun genau 805 neue Yen, welche ich unter meinem neuen Namen Sarah-Josephine Baker ausgeben konnte.

Blake riss mich aus meinen Gedanken: „Was werden Sie jetzt anfangen Miss Baker?“ Es klang für mich ungewohnt das Miss Baker. Ich zuckte die Achseln: „Ich habe keine Ahnung Mr. Blake, aber ich denke dass einer halbwegs gebildeten Frau schon was einfallen wird.“ Ich lächelte und versuchte Zuversichtlich auszustrahlen über die ich allerdings aktuell nicht verfügte.
Er erwiederte dass Lächeln kurz und für einen Moment hatte ich das Gefühl von einem sorgenvollen Vater oder zumindest einem älteren Bruder gemustert zu werden bevor er mich auf meine erste College-Party gehen lässt. Einige Augenblicke sahen wir uns an. Dann sagte er: „Sie müssen vorsichtig sein, Miss Mitchell, das hier ist eigentlich keine Gegend für jemanden wie Sie. Sie sollten Sicherheitsvorkehrungen treffen und sich vielleicht eine Waffe anschaffen.“
Ich nickte: „Danke, Mr. Blake, ich werde mich vorsehen.“
Blake aber schien noch nicht am Ende seiner Ausführungen zu sein: „Tragen sie am besten etwas mit Kapuze. Schauen sie den Leuten auf der Straße nicht in die Augen, viele hier verstehen das als Provokation. Meiden Sie abgelegene und schlecht einsehbare Orte und halten Sie stets Ausschau nach Deckungsmöglichkeiten.“
Wohlgleich ich mich schon etwas vor der Gegend fürchtete fand ich es doch rührend wie Mr. Blake sich um mich sorgte. Darum hörte ich ihm so aufmerksam zu wie ich konnte, ich wollte nicht unhöflich sein. „Oh, und bleiben sie mit ihrer neuen SIN von der Innenstadt weg, die meisten ernsthaften Nachforschungen werden sie schnell enttarnen. Aber für die Metro und den Stuffer-Shack reicht es.“ Er lächelte abermals und ich bedankte mich. Wir verabschiedeten uns mit einer Umarmung. Ich war schon lange nicht mehr sein VIP den er beschützen musste. Ich war nur noch eine gute Bekannte mit der er einmal zu Abend gegessen hatte. Er schärfte mir noch einmal ein ihn die nächsten drei Monate nicht anzurufen damit man nicht die neue Anruferin in seinen Telefonprotokollen ausfindig machen und mit dem Zeitpunkt meines Verschwindens in Zusammenhang bringen konnte.
Nachdem Blake gegangen war machte ich mich daran meine Habseligkeiten auszupacken. Eine Reisetasche mit einigen Klamotten, mein Kommlink und einige Dinge die ich aus dem Labor hatte mitgehen lassen. Es reichte nicht um als echtes Labor durch zu gehen, aber vielleicht konnte ich ja irgendwelchen Kids Nachhilfe geben. Sie hätten in Biologie, Biochemie und Chemie wahrscheinlich in hundert Jahren keine bessere gefunden als mich.
Ich betrachtete meine neue Bleibe.  Es handelte sich um ein 25qm Appartement. Wer rein kam stand im Wohnzimmer und konnte sich entweder nach rechts dem Badezimmer zuwenden, oder quer durch das Wohnzimmer und dann rechts in die Küche gehen. Es gab keinen Balkon und im Wohnzimmer hatte gerade mal ein Schlafsofa Platz. Ich versuchte einige Male die wenigen Besitztümer die ich hatte so zu arrangieren dass es nicht ganz so trostlos aussah.

Irgendwann meldete sich mein Magen zu Wort. Ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen.
Also zog ich meine Panzerkleidung an. Es handelte sich um eine auf Motorradleder getrimmte Jacke und eine ebensolche Hose und machte mich auf den Weg. Das Haus indem meine Wohnung lag war in der Pinestreet erbaut worden, einem Stadtteil mit dem Namen South Tacoma. Das Besondere an dem Viertel war dass sich niemand, dafür zu interessieren schien. Weder die Konzerne noch die Polizei, noch nicht einmal die Gangs. Zumindest behaupteten dass die Ergebnisse meiner kleinen Matrixrecherche. 

(Herangezogen wird Computer plus Logik plus Modifikatoren: Logik 6 plus 2 Zerebralbooster-Würfel, plus Computer 1 und Spezialisierung „Matrixsuche“ plus 2. Das macht in der Summe 11 Würfel gegen ein Limit von 8. Würfelergebnisse 1,1,1,2,3,3,3,3,4,5 und 6. Gerade mal 2 Erfolge, aber es genügt um grundlegende Informationen über die Gegend zu bekommen und rauszukriegen wo’s was zum Essen gibt.) 



Etwa einen Kilometer von meiner Wohnung weg gab es die Tacoma-Mall, einen alteingesessenen
Tempel der Konsumgesellschaft. Malls waren zwar irgendwie pervers, aber man konnte dort viel Zeit totschlagen. Also lenkte ich nach der Navigation meines Komlinks meinen Weg zu eben jener Mall. Ich lief dabei über die parallel zur Pine Street verlaufende Oakes Street. Diese war deutlich belebter als die Pine und bot daher ein höheres Maß an Sicherheit. Es war noch nicht sehr so spät und die meisten Läden hatten noch geöffnet. Beim Betreten der Mall hatte meine neue SIN ihren ersten Härtetest. Das Scannersystem der Mall erfasste das Komlink jedes Besuchers und glich es mit den zugänglichen Kaufdaten des Besitzers ab um ihm dann passende Werbung vor den Latz zu knallen. 

(Das Mall-System würfelt mit der doppelten Systemstufe, also 6 Würfeln gegen den Schwellenwert von 3, was der Stufe der gefälschten SIN entspricht. Es fallen 1,2,3 und 5,5,5! Also drei Erfolge. Das System meldet das irgendwas mit der Sin von Sarah-Josephine Baker nicht stimmt und empfiehlt eine genauere Überprüfung. Der Spielleiter legt jedoch fest, dass der das System betreuende Decker bereits im Feierabend ist. Vielleicht sieht er ja morgen den Eintrag des Systems in der Liste der besonderen Vorkommnisse und wird die SIN dieser Miss Baker noch mal genauer unter die Lupe nehmen, vielleicht ist es ihm aber auch egal solange heute Abend kein Notfall eintritt. Zunächst kann sich Sarah frei in der Mall bewegen.) 

Ich ließ mir etwas Zeit mich an die neue Situation zu gewöhnen. Die ursprüngliche Sarah Baker schien eine Sportskannone gewesen zu sein. Jedenfalls flashten jede Sekunde Werbungen für Turnschuhe, Tennisschläger und Homefitnessgeräte und Urban-Brawl-Tickets durch ihr Sichtfeld. Mit meinen Augen konfigurierte ich die Brille so, dass Werbung vorerst ausgeblendet wurde. Lediglich Nahrungsmittel ließ ich anzeigen und bekam auch sofort ein Angebot für den nächsten Bangkok Hut und einen Cap‘n Beef. Die Thailänder warben mit Lunchmenüs bis 17:30 Uhr für gerade mal 7 Nuyen und Cap’n Beef hatte neben aztlanischen Chickenburgern, einzeln 3 Nuyen und im Menü gerade mal 5 Nuyen,  auch noch eine Gewinnspielaktion im Angebot. Oh Mann, die alte Sarah schien ja einen erlesenen Geschmack gehabt zu haben. Einen Cap’n Beef hatte ich zuletzt in meinem ersten Semester am College von Innen gesehen. Ich hatte beisher eher in gehobenerren Läden gegessen. Ich überlegte. Stella Mitchell, die im Bosco's einen italienischen Salat bestellte und dabei den Verkehr im Hamburger Hafen beobachtete, gab es nicht mehr. Es gab nur noch Sarah Baker, die sich von Fastfood ernährte und mit dem Kauf von Sportgeräten versuchte ihre Figur zu retten oder zumindest ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen.

Ich entschied mich für Chicken-Sate im Bangkok Hut. Noch 798 Nuyen. 



Zum nächsten Kapitel